Was ist Borderline?


  


 

Das Borderline - Syndrom ist eine Persönlichkeitsstörung, bei der Symptome einer Neurose und einer Psychose wechselnd auftreten.

Grenzgänger oder Grenzlinie als ,, Borderline - Persönlichlichkeitsstörung'' ist ein aus der Psychoanalyse stammendes theoretisches Konstrukt, mit dem versucht wird, eine Vielzahl von auffälligen Verhaltensweisen und Gefühlen zu erklären, die weder in das psychoanalytische Schema einer neurotischen noch einer psychotischen Störung passen. Die Borderline - Störung galt in psychiatrischer Forschung ursprünglich als Begriff, um Randphänomene im Grenzbereich zu den schizophrenen Störungen genauer zu erfassen.

Dieses Krankheitsbild zeichnet sich durch sehr unterschiedliche Erscheinungen aus. Meist findet sich ein buntes Sammelsurium vieler Diagnosen in der Krankheitsgeschichte.




Symptome:



- Angst ( Vernichtungs- , Verlassenheits- , Trennungsangst)

- autoaggressives Verhalten

- Depersonalisations - und Derealisationgefühle

- Depressionen

- Drogenkonsum

- delinquentes Sozialverhalten

- extreme Idealisierungen oder Entwertungen

- Essstörungen

- Gefühlsstörungen

- Hysterien

- Identitätsdiffusion

- innere Leere

- impulsive Reaktionsweisen

- Impulskontrollverlust

- Kontaktvermeidung - plötzliche Kontaktabbrüche von beiden Seiten

- Polymorphe Sexualität ( stark schwankend in der Ausprägung )

- Präventivangriffe

- psychosomatische Symtome

- Realitätsverlust

- Rituale und Zwänge

- Schwarz- Weiß - Denken

- starkes Kontrollbedürfnis über andere Menschen

- Sucht

- Suizidalität

- Zwangssymptome ( überwertige Ideen)

 




Ursachen einer Bordelinestörung




Eine Bordeline- Symptomatik und ihre Manifestationen sind das letzendliche Produkt einer komplexen Mischung von angeborenem Temperament, schwierigen Erfahrungen in der Kindheit und relativ subtilen Formen neurologischer und/oder biochemischer Dysfunktionen.

Es besteht aus einer häuslichen Umgebung, die im weitesten Sinne traumatsich ist. Es gibt 3 Typen umweltbedingter Traumata, die nach Schweregrad abgestuft werden.




Typ - I - Trauma:

Kindheitserfahrungen, die als unglücklich, aber nicht vollkommen unvorhersehbar kategorisiert werden können. Dazu gehören: dauerhafte Trennung oder Scheidung der Eltern in frühester Kindheit, chronische Uneinfühlsamkeit der Eltern in die Gefühle und Bedürnissen des Kindes  - ernsthafte Konflikte in der Familie, die evt. zu Trennung oder Scheidung führen.



Typ -II - Trauma:

Erfahrungen verbaler oder emotionaler Misshandlungen - Vernachlässigung altersgemäßer körperlicher Bedürfnisse des Kindes durch die Eltern - eingeschränkte Episoden psychiatrischer Krankheit der Eltern.



Typ - III - Trauma:

Erfahrungen unverhohlener körperlicher Misshandlung oder/ und sexuellen Missbrauchs -chronische psychiatrische Krankheit, Substanz - missbrauch der Eltern - generell chaotisches, dysfunktionales häusliches Umfeld. In diesen Familien existiert nur eine unzureichende Rollenzuteilung und es besteht kaum die Möglichkeit, Gefühle und Ewartungen auszudrücken. Ihr Ausdruck führt nicht zu einer empathischen oder unterstützenden Antwort, sondern zu Kritik, Vorwürfen oder überhaupt keiner Antwort.




Diese 3 Typen umweltbedingten Traumas, die sich haüfig von BPS- Patienten finden, können abwechseld oder gleichzeitig auftreten. Neueste Ergebnisse der Forschung fanden, dass etwa die Hälfte der BPS- Patienten von einem Typ I und / oder Typ III Trauma in der Kindheit berichteten. Die andere Hälfte berichtete sogar von allen 3 Typen, dass sie in der Kindheit stattgefunden haben. Bei einem Drittel der Patienten, die von schwerem Missbrauch oder Misshandlungen berichten, kommt dem erlebten Trauma eine entscheidene Rolle bei der Entwicklung einer BPS zu. Bei den verbleibenden ²/3 haben andere Faktoren eine bedeutende Rolle gespielt.


Umweltfaktoren

- Trennung/ Scheidung/ Verlust eines Elternteils in früher Kindheit

- Gestörte Beziehung zu den Eltern

- Kindheitserfahrungen von Missbrauch und/ oder Misshandlungen...

 



Sowohl körperliche Misshandlung , als auch sexueller Missbrauch kommen häufig in der Kindheitsgeschichte von Borderline - Patienten vor.

Körperliche Misshandlung wird im von Borderline Patienten signifikant häufig berichtet

Sexueller Missbrauch wird durchgängig signifikant öfter berichtet als in anderen Krankheitsgruppen. Ein Viertel aller Patienten von BPS berichtet von Eltern - Kind - Inzest

Weitere 25 - 30% berichten von sexuellen Missbrauch durch andere

BPS - Patienten errreichen im Vergleich zu Kontrollgruppen mit anderen Persönlichkeitsstörungen ungewöhnlich hohe Werte bei Dissoziationserfahrungen



Zusammenfassend kann man sagen dass kein spezielles Trauma alleine und schon gar kein Einzelereigniss für die Entwicklung der ganzen Bandbreite der Borderlinestörung verantwortlich gemacht werden kann, vielmehr müssen eine chronische und wiederholte Exposition traumatischer Erfahrungen und das gesamte Umfeld, in dem es zu diesen Erfahrungen kommt, als Nährboden für die Entstehung einer Borderlinestürung angesehen werden.

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